Vor- und Nachteile

PKV vorteile

Wann die PKV lohnenswert ist: Vorteile und Nachteile im Überblick

In Deutschland haben Sie die Wahl zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung. Beide Systeme bieten spezifische Vor- und Nachteile. Während die private Krankenversicherung (PKV) oft mit umfangreicheren Leistungen punktet, bietet die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) beispielsweise die kostenfreie Familienmitversicherung.

Doch für wen ist die PKV tatsächlich sinnvoll? Wann ist es besser, in der GKV zu bleiben? Und welche Unterschiede sollten Sie kennen? In diesem Artikel erhalten Sie alle wichtigen Informationen.

Kurzüberblick: Die wichtigsten Punkte

  • Attraktive Option für bestimmte Personengruppen: Die private Krankenversicherung kann für einige Menschen eine lohnenswerte Wahl sein. Trotz einiger Nachteile profitieren Versicherte oft von umfangreicheren Leistungen bei teilweise niedrigeren Beiträgen.
  • Besonders vorteilhaft für Beamte, Selbstständige, gut verdienende Angestellte und Studierende: Diese Gruppen können besonders von den Vorteilen der PKV profitieren.
  • Nicht für jeden geeignet: Die PKV kann für Familien mit mehreren Kindern teuer werden, da jedes Familienmitglied einen eigenen Vertrag benötigt.
  • Entscheidungshilfe nötig: Wenn Sie unsicher sind, ob die GKV oder PKV für Sie besser ist, finden Sie in diesem Ratgeber eine Übersicht der Vor- und Nachteile der privaten Krankenversicherung.

Wer kann in die private Krankenversicherung wechseln?

Nicht jeder kann einfach in die PKV wechseln. Gesetzliche Bestimmungen legen fest, wer in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert ist und wer sich privat versichern kann.

Selbstständige

Wenn Sie hauptberuflich selbstständig tätig sind, haben Sie die Freiheit, zwischen der privaten Krankenversicherung und einer freiwilligen Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung zu wählen.

Hinweis: Freiberufler können unter bestimmten Umständen über die Künstlersozialkasse (KSK) versicherungspflichtig sein.

Beamte

Beamte haben ebenfalls die Wahl zwischen GKV und PKV. Da der Dienstherr jedoch eine Beihilfe von mindestens 50 % der Krankheitskosten gewährt, ist die PKV oft die attraktivere Option.

Sie müssen lediglich die Restkosten absichern, was in der Regel kostengünstig über eine private Versicherung möglich ist.

Angestellte

Als Angestellter sind Sie zunächst in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert.

Verdienen Sie jedoch mehr als die Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG), können Sie in die PKV wechseln. Für das Jahr 2025 liegt die JAEG bei 73.800 Euro brutto jährlich, was einem monatlichen Einkommen von 6.150 Euro entspricht.

Tipp: Bei der Berechnung Ihres Jahreseinkommens zählen auch Weihnachts- und Urlaubsgeld, Sonderzahlungen und andere Zuwendungen wie Gewinnbeteiligungen.

Studierende
Auch als Studierende haben Sie die Möglichkeit, sich privat zu versichern. Dies kann besonders sinnvoll sein, wenn Ihre Eltern verbeamtet sind, da Sie dann von der Beihilfe profitieren können, die oft bis zu 80 % der Krankheitskosten abdeckt.

Vor – und Nachteile: PKV und GKV im Vergleich

Krankenversicherung
Der Hauptunterschied zwischen der gesetzlichen Krankenversicherung und der privaten Krankenversicherung liegt in ihrem Grundprinzip.
  • Gesetzliche Krankenversicherung (GKV): Sie basiert auf dem Solidaritätsprinzip. Alle Versicherten erhalten unabhängig von ihrem Einkommen oder Gesundheitszustand die gleichen Leistungen. Die Abrechnung erfolgt direkt zwischen Arzt und Krankenkasse.
  • Private Krankenversicherung (PKV): Hier gilt das Leistungsprinzip. Ihr individueller Tarif bestimmt den Leistungsumfang. Sie bezahlen direkt für die Leistungen, die Sie in Anspruch nehmen möchten. Die Abrechnung erfolgt zunächst zwischen Ihnen und dem Arzt; Sie reichen die Rechnungen anschließend zur Erstattung bei Ihrer Versicherung ein.

Die private Krankenversicherung: Vor- und Nachteile

Private Krankenversicherung
Die private Krankenversicherung (PKV) ermöglicht es Ihnen, Ihren Versicherungsschutz individuell nach Ihren persönlichen Bedürfnissen zu gestalten.

Dies kann zu umfangreicheren Leistungen führen, allerdings variieren die Beiträge je nach gewähltem Tarif und persönlichen Faktoren wie Alter und Gesundheitszustand.

Vorteile der PKV:

  • Individueller Versicherungsschutz: Sie wählen die Leistungen, die Sie benötigen.
  • Beitragsrückerstattung: Wenn Sie keine Leistungen in Anspruch nehmen, erhalten Sie oft eine Rückerstattung.
  • Keine Zuzahlungen bei Medikamenten: Viele Tarife übernehmen die Kosten vollständig.
  • Leistungsgarantie: Einmal vereinbarte Leistungen können nicht einseitig gekürzt werden.
  • Schnellere Arzttermine und kürzere Wartezeiten: Privatversicherte genießen häufig Vorteile bei der Terminvergabe.

Nachteile der PKV:

  • Kosten für Familienmitglieder: Jedes Familienmitglied benötigt einen eigenen Vertrag, was die Kosten erhöhen kann.
  • Abrechnungsaufwand: Sie müssen Rechnungen selbst einreichen und in Vorleistung gehen.
  • Gesundheitsprüfung: Vorerkrankungen können zu Risikozuschlägen oder Ausschlüssen führen.

Die gesetzliche Krankenversicherung: Vor- und Nachteile

Gesetzliche Krankenversicherung
Gesetzliche Krankenversicherung

In der GKV sind die Beiträge einkommensabhängig und die Leistungen für alle Versicherten gleich. Zusatzleistungen können über private Zusatzversicherungen abgedeckt werden.

Vorteile der GKV:

  • Kostenlose Familienversicherung: Ehepartner ohne eigenes Einkommen und Kinder sind beitragsfrei mitversichert.
  • Keine Gesundheitsprüfung: Vorerkrankungen beeinflussen weder die Aufnahme noch die Beitragshöhe.
  • Einkommensabhängige Beiträge: Wer weniger verdient, zahlt auch weniger Beiträge.

Nachteile der GKV:

  • Eingeschränkte Leistungsvielfalt: Der Leistungskatalog ist gesetzlich festgelegt und weniger flexibel.
  • Längere Wartezeiten: Termine bei Fachärzten können länger dauern.
  • Keine Beitragsrückerstattung: Unabhängig von der Inanspruchnahme von Leistungen zahlen Sie den gleichen Beitrag.

Unterschiede in der Versorgung:

  • Krankenhausaufenthalte: In der GKV erfolgt die Unterbringung meist im Mehrbettzimmer, während PKV-Versicherte oft Anspruch auf Einzel- oder Zweibettzimmer haben.
  • Arztwahl: Privatversicherte können häufig den behandelnden Arzt frei wählen, einschließlich Spezialisten.
  • Zahnbehandlung: Die PKV bietet oft höhere Erstattungen für Zahnersatz und -behandlungen.
  • Sehhilfen und alternative Heilmethoden: Diese werden in der PKV häufiger und umfangreicher erstattet.

Wann ist die private Krankenversicherung sinnvoll?

Die PKV kann besonders attraktiv sein, wenn Sie:

  • Jung und gesund sind: Niedriges Eintrittsalter und guter Gesundheitszustand führen zu niedrigeren Beiträgen.
  • Ein hohes Einkommen haben: Die Beiträge sind unabhängig vom Einkommen und können bei hohen Verdiensten günstiger sein als in der GKV.
  • Wert auf individuelle Leistungen legen: Sie können den Versicherungsschutz nach Ihren Bedürfnissen gestalten.
  • Keine kinderreiche Familie planen: Da jedes Familienmitglied separat versichert werden muss, steigen die Kosten mit der Familiengröße.

Fazit: Eine gut überlegte Entscheidung

Die Wahl zwischen GKV und PKV ist eine wichtige und langfristige Entscheidung, die gut überlegt sein sollte. Ihre persönliche Lebenssituation, finanzielle Möglichkeiten und Zukunftspläne spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Es ist empfehlenswert, sich gründlich zu informieren und bei Bedarf professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um die beste Entscheidung für Ihre individuelle Situation zu treffen. Beide Systeme haben ihre Vorzüge und Herausforderungen – was für den einen ideal ist, muss nicht zwangsläufig für den anderen passen.

Wir stehen Ihnen mit unserer langjährigen Expertise gerne zur Verfügung, um die ideale Lösung für Sie und Ihre Lebenssituation zu finden.

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