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ToggleFreiwillig in der GKV – welche Nachteile bringt das mit sich?
Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit der Frage, ob sie sich freiwillig gesetzlich oder privat versichern sollten. Gerade für Personen mit höherem Einkommen oder besonderen Lebenssituationen ist die Entscheidung zwischen der freiwilligen gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der privaten Krankenversicherung (PKV) oft komplex.
In diesem Beitrag erhalten Sie einen fundierten Überblick über Vor- und Nachteile, wichtige Kriterien und die Frage, welche Krankenversicherung Sie am besten unterstützen kann.
Gesetzliche Krankenversicherung auf freiwilliger Basis – diese Fallstricke gibt es

Die Frage nach den freiwillig gesetzlich versichert Nachteilen taucht häufig auf, wenn es um die Bewertung der gesetzlichen Krankenversicherung gegenüber der PKV geht. Tatsächlich gibt es einige Punkte, die Interessierte kennen sollten, bevor sie sich für eine freiwillige GKV entscheiden.
- Höhere Beiträge für Gutverdiener
Anders als in der PKV sind die Beiträge in der GKV einkommensabhängig. Wer deutlich über der Jahresarbeitsentgeltgrenze verdient, zahlt in der Regel den Höchstbeitrag. Insofern kann das freiwillig gesetzlich versichert sein bei überdurchschnittlichen Einkommen finanziell nachteilig sein. - Begrenzter Leistungskatalog
Als freiwillig gesetzlich Versicherter erhalten Sie einen einheitlichen Leistungskatalog, der gesetzlich vorgeschrieben ist. Erweiterte Behandlungen, kürzere Wartezeiten oder andere Komfortleistungen sind häufig nur über Zusatzversicherungen oder eben in der PKV zu haben. - Wenig Flexibilität bei der Tarifgestaltung
Im Rahmen der freiwilligen Krankenversicherung in der GKV gibt es kaum Möglichkeiten, Ihren Versicherungsschutz individuell anzupassen. Die Tarife sind standardisiert, während in der PKV zahlreiche Optionen für Zusatzleistungen bestehen. - Mögliche Beitragserhöhungen durch Kostensteigerungen
Die demografische Entwicklung und die wachsenden Ausgaben im Gesundheitssystem belasten die GKV. Wer freiwillig gesetzlich versichert ist, muss mit Beitragssteigerungen rechnen, ohne individuell auf das eigene Risiko- oder Kostenprofil Einfluss nehmen zu können. (Ergänzung: Wie sich Beitragserhöhungen in der PKV entwickeln, erfahren Sie hier: Beitragserhöhung PKV)
Diese Nachteile freiwillig gesetzlich versichert sollten nicht isoliert betrachtet werden. Um eine fundierte Entscheidung zu treffen, empfiehlt sich der Blick auf die Vorteile freiwillige Krankenversicherung und die individuellen Lebensumstände.
Was bedeutet freiwillig gesetzlich versichert? Definition und Voraussetzungen

Oft stellt sich die Frage: Ist freiwillig versichert gleich privat versichert? – Klare Antwort: Nein. Freiwillig gesetzlich versichert bedeutet, dass man nicht zwingend in der GKV als Pflichtversicherung sein müsste, aber dennoch dort verbleibt. Die gesetzliche Krankenversicherung Pflicht oder freiwillig hängt vor allem vom Einkommen und beruflichen Status ab.
- Arbeitnehmer mit Einkommen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze
Wer 2025 mehr als 73.800 Euro brutto im Jahr verdient, überschreitet die Versicherungspflichtgrenze und ist nicht mehr pflichtversichert. In diesem Fall kann man freiwillig gesetzlich versichert bleiben oder in die PKV wechseln. - Selbstständige und Freiberufler
Selbstständige können zwischen freiwillig in gesetzlicher Krankenversicherung und PKV wählen. Dabei wird ihr gesamtes Einkommen für die Beitragsberechnung herangezogen. (Ergänzung: Warum sich viele Selbstständige für die private Krankenversicherung entscheiden, lesen Sie hier: PKV für Selbstständige) - Studierende über 25 Jahre
Nach Ablauf der kostengünstigen studentischen Versicherung ist ein Verbleib in der GKV mit dem Status „freiwillig versichert“ möglich – jedoch meist zu höheren Beiträgen als während der studentischen Pflichtversicherung. - Rentner ohne Pflichtversicherung
Erfüllen Rentner nicht die Vorversicherungszeiten für die Pflichtversicherung, können sie sich freiwillig gesetzlich versichern. Die Beiträge werden auf Basis sämtlicher Einkünfte (inklusive Miet- und Kapitaleinnahmen) berechnet. - Beamte und Personen in Ausbildung
Beamte haben in der Regel die Wahl: Gesetzlich freiwillig versichert oder private Krankenversicherung zuzüglich Beihilfe. Die Entscheidung fällt häufig zugunsten der PKV, da sich hier durch die Beihilfe oft bessere Konditionen ergeben.
Wer sich fragt, wann ist man freiwillig gesetzlich versichert, sollte deshalb genau prüfen, ob bestimmte Einkommens- oder Statusgrenzen überschritten oder bestimmte Altersgrenzen erreicht sind. Auch die Familienversicherung kann enden, was eine freiwillige GKV erfordert.
Pflichtversichert vs. freiwillig versichert: Überblick und Abgrenzung

Der Unterschied zwischen pflichtversichert oder freiwillig versichert in der GKV besteht vor allem darin, ob man automatisch aufgrund gesetzlicher Vorgaben in einer Krankenkasse versichert wird oder ob eine bewusste Entscheidung getroffen wurde, in der GKV zu bleiben.
- Pflichtversicherung
- Gilt für Arbeitnehmer mit Einkommen unterhalb der Jahresarbeitsentgeltgrenze, Auszubildende, Studierende bis 25 Jahre, Arbeitslose in der Regel sowie Rentner, die eine bestimmte Vorversicherungszeit erfüllen.
- Beiträge werden anteilig vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer übernommen.
- Freiwillige Versicherung
- Betrifft Personen, die aus der Versicherungspflicht ausscheiden oder von Anfang an versicherungsfrei sind (z. B. Selbstständige).
- Der Beitrag hängt vom gesamten Einkommen ab.
Sofern Sie freiwillig versichert GKV nutzen, müssen Sie den Arbeitgeberanteil zwar weiterhin bekommen, falls Sie angestellt sind, zahlen aber den Rest alleine, was bei sehr hohem Einkommen kostspielig werden kann. Die Entscheidung gesetzliche Krankenversicherung freiwillig oder pflichtversichert zu sein, liegt nicht immer im Ermessen des Einzelnen. Viele fragen sich: Privat oder freiwillig gesetzlich versichern – was ist besser oder schlechter?
Von Beiträgen bis Wartezeiten – die Kehrseite der freiwilligen GKV
Um die freiwillig gesetzlich versichert Nachteile konkret zu beleuchten, lohnt sich ein tieferer Blick in die Beitrags- und Leistungsaspekte.
- Beitragsbemessung am Gesamteinkommen
Wer sich freiwillig gesetzlich krankenversichern möchte, muss sämtliche Einkünfte angeben, zum Beispiel aus selbstständiger Tätigkeit, Mieten oder Kapitalerträgen. So kann die Beitragsbelastung deutlich höher sein als in der PKV, wo das Einkommen nicht zählt, sondern der individuelle Gesundheitszustand und das Eintrittsalter. - Geringere Individualisierung
Die GKV bietet zwar GKV Vorteile wie Familienversicherung, aber in puncto Individualität sind den Krankenkassen enge gesetzliche Grenzen gesetzt. Die Tarifauswahl ist nicht so variabel wie in der PKV. - Weniger Einfluss auf Leistungserweiterungen
In der freiwilligen GKV sind nicht alle medizinischen Zusatzleistungen automatisch abgedeckt. Brillen, Zahnersatz oder alternative Behandlungsmethoden werden oftmals nur in Teilen, manchmal gar nicht, übernommen. - Begrenzte Wahlfreiheit bei Ärzten
Obgleich jeder Kassenarzt akzeptiert wird, kommt es in der Praxis teils zu längeren Wartezeiten, vor allem bei Fachärzten. Für Privatversicherte stehen mitunter separate Termine oder Sprechstunden zur Verfügung. - Beitragssteigerung durch Gesundheitsausgaben
Im System der gesetzlichen Krankenversicherung fließen alle Kostensteigerungen unmittelbar in den Beitragssatz ein. Wer freiwillig gesetzlich versichert ist, spürt diese Erhöhungen, während PKV-Tarife zwar auch angepasst werden, jedoch nach anderen Kalkulationsgrundlagen.

Welche Vorteile für eine freiwillige GKV-Zugehörigkeit sprechen
Trotz aller freiwillig gesetzlich versichert Nachteile sollten die Vorteile freiwillig gesetzlich versichert nicht übersehen werden. Für viele Menschen ist die GKV durchaus attraktiv:
- Familienmitglieder ohne eigenes Einkommen
Ein großer Vorteil der GKV ist die beitragsfreie Mitversicherung von Kindern und nicht erwerbstätigen Ehepartnern. In der PKV benötigt jedoch jedes Familienmitglied eine eigene Police, was insbesondere für Paare ein relevanter Kostenfaktor sein kann – mehr dazu bei der PKV für Ehepartner. - Keine Gesundheitsprüfung
Anders als in der PKV wird bei der GKV kein Risikozuschlag für Vorerkrankungen erhoben. In der privaten Krankenversicherung hingegen hängt die Beitragshöhe von individuellen Faktoren ab, darunter auch die Ergebnisse der Gesundheitsprüfung. - Langfristiger Schutz ohne Altersrisiko
Auch wenn die GKV-Beiträge steigen können, orientieren sie sich nicht am individuellen Gesundheitszustand. Im Alter wird man nicht durch zusätzliche Risikozuschläge belastet. - Breiter Basisschutz
Die GKV erfüllt einen gesetzlichen Mindeststandard, der meist ausreicht, um typische medizinische Behandlungen abzudecken.
Gerade wer Familie plant, gesundheitlich vorbelastet ist oder ein schwankendes Einkommen hat, profitiert oft von der freiwilligen GKV.
Privat oder freiwillig gesetzlich versichert? Ein direkter Vergleich
Viele, die gesetzlich oder freiwillig versichert sind, stellen sich die Frage: Freiwillig gesetzlich versichert oder privat abschließen? Hier ein übersichtlicher Vergleich:
Kriterium | Freiwillig gesetzlich | Privat versichert |
Beitragsberechnung | Einkommensabhängig, bis zur Beitragsbemessungsgrenze | Abhängig von Eintrittsalter, Gesundheitszustand und Leistungsumfang |
Familienmitversicherung | Kostenfrei möglich | Jedes Familienmitglied benötigt einen eigenen Vertrag |
Leistungsumfang | Einheitlicher Katalog, gesetzlich festgelegt | Tarife frei wählbar, höhere Individualität und erweiterte Leistungen möglich |
Wartezeiten auf Arzttermine | Teilweise länger | Oft kürzere Wartezeiten bei Fachärzten |
Rückkehr in die GKV | Unter bestimmten Bedingungen möglich | Rückkehr meist nur bei Unterschreiten der Versicherungspflichtgrenze oder besonderen Fällen |
Tipps zum Wechsel: Freiwillig gesetzlich versichert zurück in Pflichtversicherung?

Ein häufiger Leserwunsch: Freiwillig gesetzlich versichert zurück in Pflichtversicherung – geht das?
- Ihr Einkommen wieder unter die Jahresarbeitsentgeltgrenze fällt.
- Sie erneut eine versicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen.
- Besondere Lebensumstände auftreten (z. B. Arbeitslosigkeit oder Elternzeit).
Allerdings ist ein Wechsel freiwillig gesetzlich versichert zurück zur Pflichtversicherung nicht immer möglich oder mit Fristen verbunden. Bei der PKV ist ein Wechsel in die GKV oftmals nur möglich, bevor das 55. Lebensjahr erreicht wird (mit wenigen Ausnahmen). Es empfiehlt sich, professionelle Beratung zu suchen, wenn man über einen Rückweg in die Pflichtversicherung nachdenkt.
Fazit: Freiwillig gesetzlich versichert Nachteile und individuelle Abwägung
Die freiwillig gesetzlich versichert Nachteile zeigen sich vor allem in den Bereichen Beitragshöhe bei hohem Einkommen, eingeschränkter Leistungsumfang sowie geringer Flexibilität. Dennoch punktet die freiwillige GKV mit Vorteilen wie Familienmitversicherung, Einkommensschutz bei Vorerkrankungen und einem gesetzlichen Grundsatz, der eine breite medizinische Versorgung ermöglicht.
Liegt Ihr Einkommen weit über der Beitragsbemessungsgrenze, kann die PKV günstiger sein. Außerdem sind die Leistungen der PVK deutlich umfassender. Die Gesundheitsversorgung können Sie nach Ihren Bedürfnissen und Wünschen individualisieren.
Letztlich ist die Frage, freiwillig gesetzlich oder privat versichern, eine stark individuelle Entscheidung. Ein fundierter freiwillig gesetzlich versichert Vergleich mit konkreten Zahlen und eine persönliche Beratung helfen, Klarheit zu schaffen. So lassen sich Nachteile realistisch einordnen, um die optimale Versicherungsform zu wählen.
Wenn Sie noch unsicher sind, ob die gesetzliche Krankenversicherung freiwillig versichert oder ein PKV-Abschluss besser zu Ihrer Lebenssituation passt, empfiehlt sich ein Beratungsgespräch mit Audelio als Versicherungsexperten. Nur so erhalten Sie eine maßgeschneiderte Lösung für Ihren Gesundheits- und Finanzbedarf!